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Eine anstrengende Woche im Ehrenamt

Wir sind keine kleine Feuerwehr, haben zum Glück nicht wenig Personal, unser Einsatzgebiet ist auch nicht gerade klein und über mangelnde Arbeit können wir uns auch nicht beklagen. Zusammen mit den Ausbildungen und sonstigen Feuerwehrdiensten sind alle engagierten Kameradinnen und Kameraden übers Jahr ausreichend beschäftigt. Doch was in den letzten 6 Tagen im März 2017 von den Einsatzkräften abverlangt wurde, bedarf schon einmal einer gesonderten Betrachtung und Erwähnung.

Am Sonntagmittag wurden die Aktiven via Sirene und Alarmempfänger zu einer Türöffnung in Tanna alarmiert. Nach kurzer Einsatzfahrt durch die Stadt waren Personal und Technik zügig vor Ort. Bezüglich des Einsatzumfangs und der Einsatztaktik war es keine große Herausforderung. Es galt eine Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus zu öffnen. Die Aufgabe war dann auch schnell mit unserem Spezialwerkzeug erledigt. Leider kam unsere Hilfe zu spät. Der Mieter der Wohnung konnte von den Einsatzkräften nicht mehr lebend angetroffen werden. Für die Moral der Kameradinnen und Kameraden war dies ein ernüchternder Nachmittag, trotzdem sie auch für solche Ereignisse geschult und ausgebildet werden.

Am Donnerstag, 30.03.2017, kam der Alarm schon früh am Morgen, zum Glück vor der Zeit, wo die meisten Kameraden schon zur Arbeit gefahren sind. Schon die Einsatzmeldung und der Funkverkehr verhießen nichts Gutes. Im Gewerbegebiet in der nahen Kreisstadt wurde unsere Wehr zur Unterstützung bei der Bekämpfung eines Großbrandes in einem Recyclingunternehmen gerufen. Alle Einsatzfahrzeuge verließen unser Feuerwehrhaus, mit einer stattlichen Anzahl von Helfern und Material nahmen die Einsatzkräfte ihre Befehle und Aufgaben vor Ort entgegen. Lange Wegestrecke aufbauen, Löschangriff von außen, Bereitstellung von Atemschutzgeräteträgern --- mit diesen Arbeiten begann der Löscheinsatz für uns. Diesmal kamen die Einsatzkräfte nicht psychisch an ihre Grenzen, nein an diesem Vormittag waren es die körperlichen Kräfte, die es gut einzuteilen galt. Nachdem der Löscheinsatz gegen Mittag für unsere Mannschaft beendet war, mussten nach unserer Rückkehr natürlich alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht werden. Dabei wurden erhebliche Mengen von Material nachgefüllt bzw. getauscht. Von mehreren Kameraden musste die kontaminierte Einsatzkleidung ausgesondert und zur Reinigung gebracht werden. Bis zum späten Nachmittag war ein Teil der Aktiven mit diesen Arbeiten beschäftigt, Aufgaben die von Außenstehenden nicht direkt mit unserer Arbeit in Verbindung gebracht werden. Alles in allem haben die Nacharbeiten wesentlich länger gedauert, als der eigentliche Einsatz. Als ein positiver Aspekt dieses Tages muss geschrieben werden, dass es keine Verletzten an der Einsatzstelle gab und nur Sachschaden entstanden war.

Keine 28 Stunden später wurde erneut Großalarm für die FF-Tanna gegeben. Auf der Bundesautobahn BAB9 war die Zugmaschine eines Tiertransporters in Brand geraten. Mit unseren drei Großfahrzeugen eilten unsere Kameradinnen und Kameraden zur Unterstützung der Feuerwehren aus Hirschberg und Gefell zur Einsatzstelle in der Nähe der bayerischen Landesgrenze. Vor Ort hatten die Einsatzkräfte zum Glück schon alles im Griff und konnten den Schaden begrenzen, lediglich die von uns mitgebrachten Wasserreserven wurden noch händeringend benötigt. Die Mehrheit unseres Personals stand somit in Bereitschaft. Nach Rückkehr an unseren Standort war die Einsatzbereitschaft sehr zügig wieder hergestellt, trotzdem war der Abend schon wieder fast gelaufen.

Mit etwas Abstand zum Geschehen werden in den nächsten Tagen sicherlich noch einige Auswertungen und Nachbearbeitungen, besonders durch die Führungskräfte, folgen.

Mit dieser Aufzählung und Erklärung wollen wir darlegen, wieviel Arbeit von uns im Ehrenamt erledigt wird. Alle Mitglieder unserer Feuerwehr sind sich über ihre Aufgaben und den damit verbundene Zeitaufwand im Klaren und tun dies mit Engagement und Leidenschaft. Wir bedanken uns bei allen anderen Einsatzkräften der Feuerwehren und des Rettungsdienstes sowie den Beamten der Polizei für die gute Zusammenarbeit und hoffen unsere Aufgaben zur Zufriedenheit der jeweiligen Einsatzleiter und der an den Einsätzen Beteiligten erfüllt zu haben.

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