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Examen bei der Feuerwehr

OTZ vom 25.04.2017; Uwe Lange

Seit 14. Januar drückten sie jeden Sonnabend im Feuerwehrgerätehaus Tanna die Schulbank, absolvierten sie in 70 Ausbildungsstunden den Grundlehrgang zum Truppmann, Teil 1 – die   20 jungen Männer, die nun nach erfolgreich bestandenen Prüfungen einen großen Schritt hin zur Verstärkung der Einsatzabteilungen der Feuerwehren der Stadt Tanna getan haben.

Als Lohn für die Mühen gab es das Feuerwehr-Leistungsabzeichen des Freistaates Thüringenin Bronze sowie die Glückwünsche von Bürgermeister Marco Seidel, von Kreisbrandinspektor Uwe Tiersch und vom Wehrführer Andreas Woydt. Letzterer freute sich besonders darüber, dass jeder der 20 Prüflinge die ihnen am Sonnabend gestellten Aufgaben erfüllt haben. Die Teilnehmer an diesem Grundlehrgang kamen aus Zollgrün und Stelzen (je 5), aus Tanna (4) sowie aus Willersdorf, Unterkoskauund Rothenacker (jeweils 2). Wie OTZ auf Nachfrage erfuhr, hatten die "Feuerwehr-Eleven" im Vorfeld ihre Bereitschaft geäußert, sich zum Feuerwehrmann ausbilden zu lassen. "Sie haben zum Teil, was die Feuerwehr angeht, keine Vorbildung. Ungefähr ein Drittel der Teilnehmer verfügt über Erfahrungen aus der Jugendfeuerwehr. Die tun sich naturgemäß bei so einem Lehrgang etwas leichter, die anderen sind sozusagen Quereinsteiger", erklärte der Tannaer Feuerwehrchef unserer Zeitung. Auch sind Lehrgangsstärken von 20 Mann nicht unbedingt die Regel – "normal" wären zwischen zehn und maximal 16 Mann. "Aber wenn die Bereitschaft da ist – wir wollten keinen wegschicken", betonte Andreas Woydt.

 Am letzten Lehrgangstag hieß es zunächst Schwitzen bei der theoretischen Prüfung im Feuerwehrgerätehaus. Vor jedem lag ein Bogen mit 65 Fragen, die es durchaus in sich hatten. Wie das folgende Beispiel einmal zeigen soll: Was bedeutet ein "X" vor der oberen Zahl einer orangen Warntafel eines Tankfahrzeuges? Antwort A: ein nicht einzuordnender chemischer Stoff; Antwort B: eine schnell verdampfende Flüssigkeit; oder Antwort C: ein Stoff, der in Verbindung mit Wasser gefährlich reagiert. Richtig war Antwort C.

Mindestens 80 Prozent der Fragen mussten richtig sein, um zur praktischen Prüfung zugelassen zu werden. Es gab, wenn der genannte Prozentsatz aus irgendeinem Grund nicht erfüllt werden konnte, die Möglichkeit für eine Art Zwischenprüfung vor der Praxis. Diese Variante war auch in Tanna vorbereitet, kam aber nicht zur Anwendung.

In voller Feuerwehrmontur ging es nach der Theorie für die 20 Anwärter in die Leiten, zur praktischen Prüfung. Hier wurden sie in Gruppen aufgeteilt, vor denen die Aufgabe stand, einen dreigeteilten Löschangriff vorzutragen. Gefordert waren die exakten Befehle und Handlungen aller Gruppenmitglieder. Die Position des Akteurs in der Gruppe wurde vorher ausgelost. "Jeder musste also über alles Bescheid wissen", lautete der Einwurf des Wehrführers an dieser Stelle. Nur die Funktionen des Gruppenführers und des Maschinisten wurden von den "Profis" der FeuerwehrTanna besetzt. Alles lief unter den wachsamen Augen der Alterskameraden, des Stadtbrandmeisters und des Kreisbrandinspektors, die als Schiedsrichter agierten.

Wieder im Gerätehaus, konnten Veit Müller aus Rothenacker, Marcel Weinert ausWillersdorf und Jan Wunderlich aus Stelzen als Lehrgangsbeste geehrt werden. Sie hatten bei der theoretischen Prüfung null beziehungsweise je zwei Fehler bei den 65 Fragen. Für jeden der Teilnehmer gab es eine Urkunde, die ihnen ihre erfolgreiche Teilnahme am Lehrgang bestätigte. Wichtig: Hundertprozentiges Mitglied der jeweiligen Einsatzabteilung ist man, wenn man 18 Jahre alt ist und den Teil 2 des Truppmann-Lehrganges absolviert hat. Hierfür heißt es aber erneut zweimal 40 Stunden lernen. Teil 2 wird in Eigenverantwortung der jeweiligen Wehr selbst organisiert.

Ein dickes Dankeschön ging von Bürgermeister Marco Seidel und StadtbrandmeisterDirk Friedrich an alle, die zum Gelingen des Lehrganges beigetragen haben. Das Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Silber erhielten Nicole Müller, Pierre Müller undMario Ritter. Über das Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Gold durfte sich WehrführerAndreas Woydt freuen. Alle vier hatten sie die jeweils vorhergehende Stufe des Leistungsabzeichens bereits mehrfach abgelegt.

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